Tag-Archiv | Barmbek

Morgenland, Hamburg

Für die Läden dieser Art ist das Barmbeker Pflaster keine einfache Gegend. Gerade auf der Fühlsbütteler Straße gibt es eine ganze Menge orientalischer Restaurants, die sich in kulinarischer Hinsicht, aber auch preislich ständig gegenseitig übertreffen. Ob sie dabei gut sind oder nicht, ist jetzt eine andere Frage.Im Morgenland war ich mittlerweile zweimal und jedes Mal war es sehr voll. Besonders beliebt ist der kleine Laden unweit des Barmbeker Bahnhofs in der Mittagszeit, wo man auch preiswert und vor allem unglaublich lecker essen kann. Das Publikum besteht größtenteils aus den Menschen, die in der Nähe arbeiten, aus Journalisten, Studenten, Brigitte-Leserinnen, Weltenbummler und allen anderen, die gute und unprätentiöse orientalische Klassiker mögen. 
Auf der Mittagskarte stehen täglich bis zu drei Gerichte der mediterranen Küchen, meist italienische Spezialitäten, aber auch Gerichte, Pasta oder einfache Fleischgerichte. Meine Wahl heute viel auf Falafel-Teller. Die Kreation bestand aus fünf Falafel-Bällchen, selbst gemachten, grob püriertem Humus, frischem Salat mit etwas Fetakäse und einer Soße meiner Wahl. Das Team von Morgenland scheut keine Experimente und mixt erfolgreich diverse orientalische Küchen, vor allem türkische, libanesische und persische Küche. Auf der Karte stehen zudem diverse Mezzen, Suppen, Pide-Sorten, Kumpir sowie verschiedenste Reisgerichte

Mit einer Tasse türkischen Schwarztees oder einem Glas frischen Minztees inkl. auch ganz viel Sonnenschein im Schaufenster ist das Glück fast vollkommen. Was will man noch mehr!
Morgenland, Pestalozzistraße Pestalozzistr. 19, 22305

So ist Hamburg! Nr.98

Was früher mal ein Kriegsbunker war, der Platz für 1000 Menschen in den Wirren des Krieges bot, ist heute ein etwas anderes Wahrzeichen von Barmbek. Im markanten runden Turm am Bert-Kaempfert-Platz befindet sich heute ein Modeladen, der junge Mode für mutige Stadtguerilleros bietet.

So ist Hamburg! Nr.68

Rot in anderen Tönen: Bert-Kaempfert-Platz in Barmbek, benannt nach dem großen deutschen Orchesterleiter und Komponist.

So ist Hamburg! Nr.26


Manchmal gibt es Tage, an denen man der Hektik des Alltags im Zentrum entfliehen möchte. Keine Schanze, kein Hafen, kein Ottensen und keine Lange Reihe. In solchen Fällen empfehle ich immer die grüne Stille Wilhelmsburgs oder, wie oben im Bild, die unprätentiöse Normalität von Barmbek.

So ist Hamburg! Nr.1

Mit der neuen Serie „So ist Hamburg“ möchte ich jeden Tag gern bekannte und weniger bekannte Stadtmotive und Ansichten von Hamburg zeigen. Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur die Stadt selbst, sondern auch ihre Menschen sowie ihre Tradition, Kultur und Geschichte, aber auch ihre Zukunft. So ist Hamburg!

Ein schöner sonniger Nachmittag im August am Osterbekkanal in Barmbek 

6 x Pop of Hamburg Nr. 5

Eine Freundin von mir und gebürtige Berlinerin behauptete neulich ganz frech, Hamburg sei langweilig. Noch langweiliger als die Stadt selbst sei ihre Kunst- und Designszene. Meine andere Freundin, eine italienische Architektin, die jahrelang in Barcelona gelebt und gearbeitet hat, ist da weniger radikaler, doch auch sie bescheinigt der Hansestadt gewisse Distanz zum Designerglanz, der Barcelona oder London so eigen ist. Klar, Hamburg spielt in einer anderen Städteliga als Barcelona oder London, und hat nicht denselben Anspruch wie die genannten zwei Städte.
Beide Freundinnen sehen das Problem im Fehlen einer starken alternativen künstlerischen Szene (so wie man sie z.B. aus Berlin kennt) sowie in einem relativ nüchternen Verständnis von Design, Kultur und Architektur. 
Hamburg mag es nicht ungewöhnlich. Hamburg mag es nicht verrückt. Hamburg ist lieber dezent und zurückhaltend. Hamburg mag es pragmatisch. Alles Vorurteile, wie ich finde. Meine Freundinnen haben vielleicht Recht, doch nur vielleicht. Mit dieser zehnteiligen Foto-Reihe, die ich in letzten zwei Monaten quer durch Hamburg vorbereitet habe, möchte ich das Gegenteil behaupten. Hamburg ist lebendiger und quirliger mehr als seine Kritiker denken. Seine alternative Seite existiert, ohne, dass man sie automatisch als alternativ bezeichnen muss. Diese Seite muss man einfach nur finden bzw. entdecken. Das kann ebenso ein roter Schriftzug in Harburg wie bunte Graffitti im Karolinenviertel sein – die Wirkung ist eine ähnliche: Wow! Hamburg ist eben anders, nur schöner.

            

       

       

Der letzte schöne Tag des Sommers

Als diese Fotos am letzten Sonntag entstanden sind, war er bereits nicht  mehr da. Es war der perfekte Tag zum Sterben. So oder so ähnlich heißt auch der Romantitel eines bekannten ex-jugoslawischen Schriftstellers, der über den Tod in seiner Heimat geschrieben hat. Heute war das Leben auf der Tagesordnung, und trotzdem gab es Leute, die uns verlassen, die weggehen, die sterben. Dieser schöne Tag war voller Sonnenschein, viele Blumen und Vogelgezwitscher in Gärten und Parks gaben den Eindruck des Frühlings in der Stadt. Der blaue Himmel spannte sich über den vermutlich letzten Tag des Sommers. Ich fuhr über Ohlsdorfer Friedhof, Barmbek und Winterhude weiter an die Alster, Hamburg vor mir wie immer einfach schön und gleichzeitig melancholisch und würdevoll. Der Abschied vom Sommer war still. Ab nächster Woche hat es dann geregnet und es war neblig und kalt. Der Herbst hielt den Einzug in die Stadt.

     

  
    
 

Ein kurzes Sommerintermezzo in Hamburg

Während uns am letzten Wochenende Annelie heiße Tage und Temperaturen bis 38° brachte, herrscht seit heute wieder ein etwas kühleres und fast herbstliches Wetter in Hamburg. Und während wir dieses kurze Sommerintermezzo genießen, erinnern wir uns fotografisch an das letzte heiße Wochenende in Hamburg, mit Fotos aus Barmbek, der Altstadt, der Schanze und von den Elbbrücken.

   
    
 
 
  
    

 
 

Museum der Arbeit, Hamburg

Lange, seit mehr als zehn Jahren, wollte ich dieses Museum in Barmbek besuchen. Doch immer gab es irgendwelche Ausreden wie keine Zeit, keine passende Ausstellung oder kein Grund. Diesmal hat es geklappt: Bei der 15. Langen Nacht der Museen in Hamburg habe ich endlich das Museum der Arbeit besucht und war ein bisschen enttäuscht leider. Mein Besuch war relativ kurz – weniger als eine Stunde für drei Stockwerke, eine Sonderausstellung und das sehr interessante Museumsshop. Ich war zugegeben hauptsächlich nur im Haupthaus, aber es haben mir eigentlich schon die ersten 10-15 Minuten gereicht, um zu sehen, dass ich hier nicht besonders glücklich werde. Die Ausstellungen im Haupthaus zeigen die Geschichte der Arbeit, betrachtet aus unterschiedlichen Berufsperspektiven. Allerdings handelt es sich dabei meist um technische Berufe, und nicht um kreative oder künstlerische Arbeiten. Die Darstellung der Berufe fand ich unvollständig, wenig informativ und auf einige wenige und auch nicht gerade markante Akzente begrenzt. Nicht viel besser fand ich auch die Sonderausstellung im Nebenhaus zum Thema Holzverarbeitung. Ich fühlte mich in einem Moment in einen Baumarkt versetzt, mit Ausnahme, dass gestern hier viele Kinder mit ihren Eltern unterwegs waren und so die gesamte Atmosphäre belebt haben. Zum Schluss doch noch etwas Positives: An eine Sonderausstellun am gleichen Ort kann ich mich lediglich auch erinnern: Vor zwei Jahren habe ich in dieser Dependance des Museums eine interessante Ausstellung zum Thema Migration gesehen. Die war sehr gelungen präsentiert und zeigte Möglichkeiten, in welche Richtung dieses Museum in der Zukunft gehen kann. 

Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, 22305 Hamburg

      

Restaurant Dubrovnik, Hamburg

Bei diesem Restaurantbesuch war ich am Anfang sehr skeptisch und stellte mir selbst einige Fragen. Vor allem: Wie soll ich da objektiv die Küche meines Quasiheimatlandes im Ausland bewerten, das mit Ex-Jugoslawien, geschweige denn mit Kroatien im Grunde genauso viel zu tun hat wie Lederhose mit Hamburg? Im kroatischen Tunici’s Restaurant Dubrovnik wird nach wie vor so gekocht und gegessen wie vor 45 Jahren, als erste Gastarbeiter aus Ex-Jugoslawien nach Deutschland kamen – nämlich mit viel Fleisch. Für eine Freundin von mir, die Vegetarierin ist, gab es an diesem Abend in Barmbek-Süd keine so große Auswahl und auch ich selbst hatte keine Lust auf das Fleisch. Das meiste auf der Karte besteht aus Schwein und Rind, seltener aus Lamm oder Hähnchen, und wird meistens auf dem Grill zubereitet. Ich habe mich deswegen für das maritime Alternativprogramm entschieden und versuchte mein Glück mit dem Fisch. Die Karte verzeichnete nur sechs Fischgerichte, was z. B. nicht unbedingt der mediterranen Ausrichtung der Küche Dalmatiens entspricht. Ich habe mich für ein zartes Lachsfilet mit Blattspinat entschieden, dazu gab es noch Pommes statt Salzkartoffeln und vorweg auch einen Teller Salat. Der Fisch war lecker und gut zubereitet, auch wenn die Pommes offensichtlich aus dem nächsten Supermarkt waren. Doch das ist nicht der Kritikpunkt, den ich hier ansprechen möchte. Viel mehr finde ich es schade, dass das Restaurant den Anspruch hat, kroatische bzw. exjugoslawische Küche zu repräsentieren (Familie Tunici hat insgesamt fünf Restaurants in Hamburg), gleichzeitig aber auf seiner Karte – außer den Namen der kroatischen Städte – kaum etwas davon zu bieten hat. Die Karte besteht u.a. aus griechischem Tzatziki, italienischer Bruschetta, französischer Zwiebelsuppe, bulgarsicher Šopska salata, Wiener Schnitzel, und anderen Spezialitäten der gesamteuropäischen Küche, die man zwar mit Süden, nicht aber notwendigerweise mit Kroatien verbindet. Das fand ich als Hobby-Koch und selbst als ein großer Fan der Balkanküche schade, denn sie kann durchaus sehr originell sein und Spezialitäten wie Kürbispita, soparnik mit Spinat aus Dalmatien, Brot gebacken unter der gusseisernen Glocke oder bosnische tufahije, gekochte Äpfel gefüllt mit Walnuss-Sahne-Füllung warten nur noch von ihrer Fangemeinde in Deutschland entdeckt zu werden.

Tunici’s Restaurant Dubrovnik, Adolph-Schönfelder-Straße 49, 22083 Hamburg

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